Klostergarten
Den Abschluß der Gesamtsanierung bildete die Neugestaltung der Außenanlagen durch die Landschaftsarchitektin Gudrun Dietz-Hofmann. Nach gründlicher Grundlagenforschung im Hauptstaatsarchiv konnte sie die ursprüngliche Gärten aufzeigen und darauf die Neugestaltung aufbauen.
Das Überraschende war, dass die barocke Gartenanlage aufgefunden werden konnte. Beispielsweise wurde der historische Brunnen und ein Stück der alten Klostergartenmauer entdeckt und freigelegt. Die Terrassengärten auf der Südseite sind nach historischen Vorbild angelegt und man kann sehr gut erkennen und erleben, wie notwendig die barocke Fassade den barocken Klostergarten als Gegenstück benötigt und somit ein Gesamtkunstwerk im Zusammenspiel von Fassade und Garten entstanden ist.
Drei Gartenabschnitte wurden auf der Südseite geschaffen: Beim oberen Gartenbereich wurde der Ausstellungspavillon des Walderlebniszentrums entfernt und randmittig im Parkplatz 3 neu errichtet. Der frühere Kräutergarten wurde neu planiert und angelegt. Darauf folgt eine Streuobstwiese und daran schließt sich der Konventfriedhof an.
Die Terrassengärten vor der Barockfassade wurden nach barocken Gartenplänen angelegt, die Treppe zum unteren Terrassengarten und ein neuer Springbrunnen dort bilden die Gartenmitte. Nach Westen hin wurde beim Gemeindeparkplatz ein Staudengarten angelegt, wohin die Pflanzen aus dem früheren Klostergarten umgepflanzt wurden.
Meditationsgarten mit Efeu-Labyrinth
In einem Teil des unteren Terrassengartens ist der neue Meditationsgarten mit dem Efeu-Labyrinth entstanden. Dieser Labyrinth-Garten soll die klösterliche Spiritualität „Auf dem Weg zur Mitte - zu Gott" symbolisch und gestalterisch hervorheben. Er soll Menschen einladen zu sich zu finden, Raum für Ruhe und Besinnung geben, ein Ort für Meditation und Einkehr sein, oder bei gestalteten Angeboten in der christlichen Erziehung mitgenutzt werden.
Schon im Altertum und in der Antike spielte der Efeu eine wichtige Rolle. Bis heute steht der Efeu in der Symbolik für das ewige Leben und ist Sinnbild für Freundschaft und Treue. Auch in der Pflanzenheilkunde hat der Efeu seinen festen Platz und wurde deshalb 2010 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Liebhaber und Gärtner versuchen seit dem 18. Jahrhundert verschiedenste Variationen hervorzubringen. Bis heute wurden mehr als 500 Sorten mit einer beeindruckenden Vielfalt an Blattformen und -färbungen beschrieben. Im Roggenburger Efeu-Labyrinth sind um die 300 Sorten dieser Efeu-Sammlung zu erleben.
Das neue Efeu-Labyrinth im Klostergarten ist das erste Projekt, das im Rahmen der LEADER-Förderung im Landkreis Neu-Ulm der Öffentlichkeit zugutekommt. Die einzelnen Sorten sind zur vertieften Betrachtung in einer Datenbank erfasst, die dann mit einem QR-Code oder direkt unter www.kloster-efeu.de aufgerufen werden kann. Die Wege sind so gestaltet, dass auch Rollstuhlfahrer sie nutzen können.
Künftig können Efeusorten als „Roggenburger Kloster-Efeu" in allen Filialen der Dehner-Gartencenter erworben werden. Ein Teil des Erlöses kommt den Roggenburger Klostergärten zugute.
Wir freuen uns über diesen neuen Akzent in den Klostergärten und danken allen Partnern des Efeu-Labyrinths, sowie den Firmen Helix Pflanzen GmbH und Dehner GmbH & Co. KG für deren Unterstützung.
Das Projekt „Meditationsgarten mit Efeu-Labyrinth beim Kloster Roggenburg" wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) im Rahmen der Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie der Regional Entwicklung Landkreis Neu-Ulm.